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Thema: Trotz Optimaler Einstellung, ist die Qualität schlecht (Audiograbber1.83 + Lame) (Gelesen 15278 mal)
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audigrabber
Einsteiger
Offline
Beiträge: 1
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Hallo,
ich wollte endlich mal meine CD Sammlung als MP3 rippen, nutze dazu Audiograbber 1.83 + LAME als Encoder.
Nun hab ich mir eine CD (System of a Down) gerippt, bin da von den Einstellungen her nach folgender Anleitung vorgegangen -> http://forum.audiograbber.de/index.php/topic,3163.0.html
Ich hab dort Variable Bitrate eingestellt, Dynamic synch width und Joint Stereo sowie nicht in den RAM kopieren, um möglichst hohe Qualität zu haben.
Nun dachte ich alles Top, aber denkst du.
Ein Freund hat auch das Album und hat mir zum vergleich mal eine MP3 von sich geschickt, die ist etwas kleiner von der Dateigröße, aber die Qualität ist etwas besser, der Bass klingt kräftiger..es ist ein Höhrbarer unterschied.
Hier mal ein paar Infos:
Von mir mit Audiograbber Payload-Größe: 6912469 Byte Header gefunden bei: 751 Byte Kodiererverzögerung: 576, Zero-Padding: 1248 Länge: 201 Sekunden MPEG-1 Layer 3 274 Kbps (VBR), 7715 Frames 44100 Hz Joint Stereo
CRC: Nein, Copyright: Nein Original: Ja, Hervorhebung: Keine
Vom Freund
Payload-Größe: 6448987 Byte Header gefunden bei: 80075 Byte Länge: 202 Sekunden MPEG-1 Layer 3 256 Kbps, ungefähr 964 Frames 44100 Hz Stereo
CRC: Nein, Copyright: Nein Original: Ja, Hervorhebung: Keine
Was mach ich falsch, was kann ich verbessern - sollte ich lieber den Original MPEG-Layer3 Codec nehmen anstatt Lame ?
Ich hab schon 30 CDs gerippt und bin nun verärgert das die Qualität nicht stimmt.
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start78
Administrator
Experte
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Beiträge: 2203
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Das Maß der Dinge ist nicht die mp3-Datei Deines Freundes, sondern die CD.
Rippe die CD mit der Einstellung "MP3-Datei über temporäre WAVE-Datei. Die WAVE-Datei nicht löschen". Dann hast Du zusätzlich zu den mp3s auch wav-Dateien, die qualitativ mit der CD gleichzusetzen sind. Eventuelle Lesefehler erzeugen höchstens Aussetzer, aber keinen kräftigeren bzw. schlapperen Bass.
Dann vergleichst Du die mp3s mit den wav-Dateien. Aber Vorsicht: Wenn Du einen Unterschied erwartest, wirst Du auch einen hören (placebo). Gewissheit schafft nur ein ABX-Test (Blindhörtest), bei dem Du nie weißt, ob Du gerade das Original oder die mp3-Datei hörst.
Bedenke: Das Ziel eines Encoders ist nicht, einen besseren Klang zu erzeugen, sondern so nahe wie möglich am Original zu bleiben. Dieses Ziel erreicht LAME mp3 mit der Qualitätsstufe V2 nahezu perfekt. V2 ist der beste Kompromiss aus Qualität und Dateigröße, da so gut wie nie hörbare Unterschiede zum Original entstehen.
Wenn die mp3-Datei Deines Freundes also "besser" klingt, dann klingt sie in erster Linie einmal "anders". Mit anderen Worten: Der Encoder hat versagt. Der "originale" mp3-Encoder von Fraunhofer ist mittlerweile so ziemlich der schlechteste mp3-Encoder den es gibt. Noch dazu scheint die mp3-Datei Deines Freundes mit einer konstanten Bitrate encodiert zu sein. LAME dagegen variiert die Bitrate und geht bei anspruchsvollen stellen bis hoch auf 320kbit/s. Dafür wird an anderen Stellen wieder gespart.
Was Du Dir sparen kannst: Den Hörtest. Das haben schon tausende andere User gemacht. Darum empfehlen wir hier auch den LAME Encoder.
Willst Du beim anhören Deiner mp3s einen kräftigeren Bass, dann nutze den Equalizer Deines Players...
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Immer wieder hilfreich: Audiograbber in 4 SchrittenRückmeldungen lese ich besonders gerne. Ich bin grundsätzlich neugierig, ob und vor allem wie ein Problem gelöst wurde.
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triple M
Einsteiger
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Beiträge: 30
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Hi. Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Du weißt ja nicht, wie dein Freund seine MP3s erzeugt/bekommen hat, es kann gut sein dass er sie normalisiert hat (davon lässt man heute bei studioproduzierter Musik von CD schön die Finger) oder dass sogar das Eingangssignal schon durch einen Equalizer ging.
Daher musst du auch die mp3s mit den wav vergleichen, und nicht mit anderen mp3. Es ist allerdings auch nicht 100% ausgeschlossen, dass du tatsächlich differenzen zwischen Original und MP3 hörst, und zu 100% optimal sind deine Einstellungen auch nicht (nur zu etwa 99,8 % ).
Was du tun könntest, wäre lame 3.97 zu verwenden, allerdings die EXE version anstatt der dll. Wenn du dann die Parameterzeile verwendest, kannst du es kaum mehr besser machen, und der Sound sollte nicht von der CD unterscheidbar sein. Solltest du dann immernoch nicht zufrieden sein, und auch im oben von start78 angesprochenen ABX-Verfahren noch unterscheiden können, hast du ein wirklich sehr feines Gehör, dann solltest du -V 0 anstatt -V 2 nehmen. Das ist dann aber wirklich das Maximum was man rausholen kann, wenn es dann immernoch nicht passt, solltest du FLAC verwenden.
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« Letzte Änderung: 26. August 2010, 23:44:31 von triple M »
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triple M
Einsteiger
Offline
Beiträge: 30
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Gerne lasse ich euch an meiner Weisheit teilhaben.
warum exe statt dll ...beruht zum Teil auf meiner generellen Abneigung gegen GUIs. Wenn man bei der exe-Version die Parameter manuell eingibt, wird man schon mal nicht von irgendwelchen gui-Reglern verunsichert. Es gibt in den dll-GUIs oft Regler, die den q-Value beeinflussen, die aber eigentlich keinen Sinn machen. Eine Commandline wie z.B -V 2 --vbr-new ist absolut eindeutig, eine gui mit Bezeichnungen wie "high quality" ist oft mehrdeutig und verleitet gerade Anfänger zu nutzlosen oder sogar falschen Einstellungen. Ich will nicht sagen dass das beim AG der Fall ist, aber oft werden irgendwelche Switches grafisch zugeschaltet, die aus Urversionen des encoders stammen und einem das Gefühl vermitteln, man könnte damit was gutes tun, wobei man im günstigsten Fall froh sein kann, wenn sie ohne Auswirkung bleiben.
warum 3.97 anstatt der 3.98 In V2 codierte Musik ist mit der 3.98er Version ca 5% größer als wenn man sie mit der der 3.97 encodiert. Das ist Fakt und nicht bloßes empfinden, denn Dateigrößen kann man messen. Man könnte jetzt sagen, das ist doch besser wenn sie größer sind, aber soviel ich auf HA herauslesen konnte liegt es daran, dass jetzt mehr leise Frequenzen encodiert werden, was aber eigentlich nicht hörbar ist. Ich bin kein Technik-Freak und kenne den Ausdruck für diesen Effekt nicht, aber ich kann sagen ich habe die 3.97 mit nahezu allem was ich selbst an Musik habe, von Pop über Rock bis Electro, getestet und in V2 fast nie klangliche Mängel in den resultierenen MP3 festgestellt. Daher halte ich persönlich es für sinnlos, mit der Version 3.98 die resultierende Bitrate zugunsten irgendwelcher nicht hörbaren Frequenzen zu erhöhen, und empfehle grundsätzlich 3.97.
Es ist nicht so dass ich Lame 3.98 nie verwendet hätte, ich habe sogar 3.98.2 lange benutzt, aber ich kann einfach keinen Vorteil finden, außer dass die Bitrate und damit die Dateigröße höher ist. Im Gegenteil, ich empfinde (und ich schreibe hier wirklich empfinde, da ich kein ABX dafür zu rate gezogen habe) die 3.97 mp3s sogar irgendwie angenehmer, gerade im Bereich Metal. Aber ich bin euch nicht böse wenn ihr das in den Bereich der Mythen und Legenden abtut, würde ich auch wenn jemand anfängt von Empfindungen zu faseln. Da ich 3.97 allerdings bereits ausgiebig für mich getestet hatte, sah ich keine Veranlassung, den Aufwand für 3.98(.2) zu wiederholen, und habe statt dessen einfach auf 3.97 zurückgegriffen.
--vbr-new in Lame 3.97 war VBR-new tatsächlich bereits der empfohlene VBR-Modus, meines Wissens war es die erste Lame-Version, in der Änderungen am VBR-new-Algorithmus zu gleichwertigen Ergebnissen zwischen den beiden verfügbaren VBR-Modi führten. Die gute Qualität und die bessere Performance des jetzt verbesserten VBR-new-Modus führte dann dazu, dass in Lame 3.98 VBR-new zum Standard-algo wurde, und der Parameter --vbr-new wurde überflüssig. In früheren LAME-Versionen ist --vbr-new zwar ebenfalls schneller als der Standard-algo, führ aber zu qualitativ schlechteren Ergebnissen.
MfG
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« Letzte Änderung: 4. September 2010, 01:23:16 von triple M »
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